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Donnerstag, 20. Oktober 2011

Vorgezogene Razzia gegen Steuerhinterzieher

Offenbar gab es eine Panne vor der geplanten Großrazzia gegen Steuersünder. Noch vor der Razzia war bekannt geworden, dass die Behörden eine neue Steuersünder-CD erworben hatten, auf der die Daten von deutschen Kunden einer Luxemburger Bank aufgezeichnet waren. Der "Spiegel" berichtete bereits in der vergangenen Woche darüber. Allerdings dürfte dies den Besitzern der Schwarzgeldkonten nicht viel nützen, da sie sich nicht mehr selbst anzeigen können, wenn bereits ein Ermittlungsverfahren gegen sie läuft. Trotzdem verlegte die Steuerfahndung nach Bekanntwerden der Information ihre Razzien vor und durchsuchten noch am vergangenen Freitag die Wohnungen und Büros der betroffenen Bankkunden, um die Vernichtung von Beweismaterial zu verhindern. Die Behörden wiesen jetzt darauf hin, dass nicht automatisch alle Anleger in Luxemburg Steuerhinterzieher seien. Auf der CD befanden sich auch die Daten von Kunden, die ihre Einnahmen korrekt angegeben und versteuert hatten. Wie die Bundesregierung bekannt gab, war die "Steuer-CD" für rund vier Millionen Euro gekauft wurden. Darauf befinden sich die Kontodaten von rund 3000 Kunden.

Update, 02.04.2012: Für drei der ermittelnden Steuerfahnder könnte der Ankauf der Steuersünder-CD ein böses Nachspiel haben, da die Schweizer Justiz gegen diese wegen Wirtschaftsspionage ermittelt. 

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